Sechsundsechzig – das beliebte Kartenspiel

Sechsundsechzig – das Kartenspiel

Übersetzt von Katharina Groß - 2019

Sechsundsechzig zählt in Deutschland zu den beliebtesten Kartenspielen. Es ist bei jung und alt bekannt und relativ leicht zu erlernen. Gespielt wird Sechsundsechzig mit zwei Personen. Verwendet wird ein Skat Kartenspiel mit 24 Karten (die 7 und 8 werden herausgenommen) sowie den regionalen Kartensymbolen. Wie der Name des Spiels schon vermuten lässt, ist es das Ziel, 66 Punkte zu erreichen.

Sechsundsechzig soll 1652 in Paderborn erfunden worden sein. Angeblich wurde es das erste Mal in einem dortigen Gasthaus gespielt, das heute nicht mehr existiert. Allerdings hängt dort eine Gedenktafel, die an den Anfang des Kartenspiels erinnert. Mittlerweile gibt es zahlreiche Varianten von 66. Auch sind viele Nachahmungen von 66 im Umlauf. Zum Beispiel ist das österreichische Game Schnapsen mit 66 verwandt.

Die Spielregeln von 66

Kommen wir zu den Spielregeln von 66. Wie erwähnt, wird 66 mit 24 Skatkarten gespielt, wobei die 7 und 8 -  in vielen Gegenden auch die 9 – herausgenommen werden. Die Neun herauszunehmen ist sinnvoll, da sich damit besser die Punktzahl 66 erreichen lässt. In Norddeutschland spielt man mit französischem Blatt und in Süddeutschland mit bayerischen Blatt. Die Farben sind also entweder: Kreuz, Herz, Karo und Pik oder Eicheln, Schellen, Rot und Grün. Die höchste Spielkarte ist das As. Dann folgen die 10, König, Dame, Bube (oder König, Ober, Unter). Wenn die 9 im Spiel vorhanden ist, zählt sie zu den niedrigsten Spielkarten. Gespielt wird immer zu zweit, es gibt aber auch Versionen für 3 oder 4 Spieler.

Die Karten haben bestimmte Werte. Das As zählt 11 Punkte. Die Zehn zählt 10 Punkte. Der König wird mit 4 Punkten gewertet, die Dame (Ober) mit 3 Punkten und der Bube (Unter) mit 2 Punkten. Die Karte mit der Neun zählt 0 Punkte.

Karten ausspielen und Stiche erzielen

Die Spieler müssen der Reihe nach ihre Karten ausspielen und versuchen, dabei Stiche zu erzielen, umso ihre Punktzahl zu erhöhen. Denn die Wertungen der Karten aus den gewonnenen Stichen zählen als Punkte. Neben der klassischen Punktewertung gibt es Sonderpunkte für bestimmte Paare. Wenn jemand zum Beispiel König und Dame in einer Farbe auf der Hand hat, ist das ein Paar. Er muss das Paar lediglich ansagen und bekommt dann zusätzlich 20 Punkte. 40 Punkte gibt es, wenn das Paar in der Trumpffarbe vorhanden ist. Weitere Sonderpunkte werden für den Spieler vergeben, der den letzten Stich gewinnt.

Der Geber wird beliebig bestimmt. Er mischt die Karten und gibt sich und dem anderen Spieler 6 Karten auf die Hand. Dann legt er eine Karte offen auf den Tisch. Sie bestimmt die Trumpffarbe. Die restlichen Karten werden halb auf diese Karte gelegt. Dieser Stapel wird später im Spielverlauf benötigt.

Erste Spielphase

Derjenige, der nicht gegeben hat, heißt Vorhand und beginnt mit dem Spiel. Er spielt nun eine Karte aus und der Geber muss eine Karte darauflegen. In dieser Phase gibt es keinen Stich-, Farb oder Trumpfzwang. Das heißt, beide können jede Karte, die sie wollen, auslegen. Der Spieler, der die höhere Karte gelegt hat, gewinnt aber den Stich und darf als erster eine Karte vom Stapel nehmen und im Anschluss direkt die nächste Karte ausspielen. Der zweite Spieler zieht ebenfalls eine Karte. Beide Spieler haben also wieder 6 Karten auf der Hand. So geht das System immer weiter, bis alle Karten vom Stapel gezogen wurden.

Was passiert mit den Stichen?

Sobald ein Spieler eine Karte zum nächsten Stich ausspielt, müssen die Karten des vorigen Stichs umgedreht und verdeckt liegen bleiben. Diese Karten dürfen bis zum Spielende nicht angesehen oder nachgezählt werden. Beim letzten Stich nimmt der Gewinner des vorhergehenden Stichs die letzte Karte aus dem Stapel und der andere Spieler erhält die Trumpfkarte. Wenn diese hoch ist, lohnt es sich, den letzten Stich zu verlieren, um diese zu erhalten.

Zweite Spielphase

Sind alle Karten vom Stapel gezogen worden und hat einer der Spieler die offen daliegende Trumpfkarte erhalten, ändern sich die Spielregeln. Ab diesem Zeitpunkt gibt es einen Farb- und Trumpfzwang. Das bedeutet, es muss immer die gleiche Farbe und zudem eine höhere Karte als die, die daliegt gelegt werden. Ist das nicht möglich, muss der Spieler eine niedrigere Karte der gleichen Farbe legen. Sollte das auch nicht möglich sein, ist er im Zwang, seine Trumpfkarte auszuspielen. Erst wenn diese Optionen nicht möglich sind, darf eine andere Karte gelegt werden. Der Gewinner eines Stichs legt auch in dieser Phase immer die nächste Spielkarte aus.

Sobald ein Spieler glaubt, 66 Punkte zu haben, kann er das Spiel ausmachen und beenden. Das bedeutet, dass meistens nicht alle Karten bis zum Ende gespielt werden, weil einer der Spieler zuvor schon 66 erreicht hat. Wenn keiner der beiden Spieler ausmacht, zählt der letzte Stich 10 Extra Punkte. Daraus ergeben sich 130 Kartenpunkte.

Das Ausmachen: So geht es

Wenn ein Spieler mit einem seiner Stiche die Kartenpunktzahl auf 66 oder mehr bringt, darf er das Spiel mit dem Wort „Aus“ beenden und gewinnt damit. Sobald ein Spieler ausmacht, werden die jeweiligen Karten- und Sonderpunkte zusammengezählt. Ein Spieler, der 66 oder mehr Kartenpunkte hat, gewinnt selbst dann, wenn sein Gegner ebenfalls 66 Punkte erreicht hat. Nur wenn er keine 66 Punkte hat, verliert er. Und zwar unabhängig davon, welche Punktzahl sein Gegenspieler erreicht hat. Ausmachen darf man nur nach einem gewonnenen Stich. Deshalb sollte man den Zeitpunkt nicht verpassen. Sonst kommt einem der Gegner zuvor, denn dieser liegt, was die Punkte angeht, fast immer gleich auf.

Was für einen Sinn hat die Neun?

Die Karte Neun hat eine Wertigkeit von 0 Punkten. Aber sie wird nicht ohne Grund im Spiel gelassen. Denn mit ihr lässt sich, wenn es sich um die Trumpfneun handelt, die offen ausgelegte Trumpfkarte klauen. Das kann durchaus sinnvoll sein. Vor allem, wenn es sich um eine Trumpfkarte von hoher Wertigkeit handelt oder man damit ein Paar erzielt. Das Rauben der Trumpfkarte ist nur möglich, sobald der Spieler einen Stich gewonnen hat. Er nimmt dann die offen liegende Trumpfkarte vom Tisch und legt seine Trumpfneun stattdessen hin.

Es gibt aber eine Ausnahme. Wenn der Gegenspieler deckt, lässt sich die Trumpfkarte auch rauben, wenn kein Stich gewonnen wurde. „Decken“ bedeutet, dass der andere Spieler sich verpflichtet, 66 oder mehr Punkte zu erreichen, ohne dass noch Karten vom Stapel gezogen werden. Der Stapel wird also gesperrt. In diesem Fall darf der andere Spieler, wenn er die Trumpfneun hat, diese noch schnell gegen die Trumpfkarte tauschen.

Hochzeiten ausrufen

Ein Spieler, der am Zug ist und ein Paar gleicher Farbe in der Hand hat, wie König und Dame (König und Ober), kann eine Hochzeit melden. Sollte die Farbe Trumpf sein (Trumpf König und Trumpf Dame) gibt es 40 Punkte für den Spieler. Eine Hochzeit in allen anderen Farben zählt 20 Punkte. Der Spieler zeigt das Paar vor und muss 20 oder 40 sagen. Im Anschluss muss er eine der beiden Karten der Hochzeit ausspielen. Wenn ein Spieler das Glück hat, mehr als eine Hochzeit zu haben, darf er sie nicht gleichzeitig auslegen. Er muss bis zum nächsten gewonnenen Stich warten und darf dann eine zweite Hochzeit melden. Wenn der Stapel aufgebraucht ist, dürfen keine Hochzeiten mehr ausgerufen werden. Sie sollten deshalb früh im Spiel ausgespielt werden.

Achtung: Die ausgerufenen 20 oder 40 Kartenpunkte zählen nur dann, wenn die ausgespielte Karte der Hochzeit den Stich macht. Hat der Gegner zum Beispiel ein Ass in der Hand und spielt dieses aus, geht der Stich an ihn. Er bekommt dann 3 zusätzliche Punkte, wenn er mit diesem Spielzug die 66 Punkte erreicht.

Die Berechnung der Punktzahl bei 66

Am Ende des Spiels werden die Punkte der gewonnenen Stiche zusammengezählt. Wenn der Sieger über 66 Punkte hat und keiner von beiden im Spiel gedeckt hat, erhält der Gewinner einen Spielpunkt. Wenn der Gegner weniger als 33 Punkte erzielte, bekommt der Gewinner zwei Spielpunkte. Wenn der Gegner überhaupt keine Punkte gemacht hat, erhält der Sieger 3 Punkte. Sollte ein Spieler decken und gewinnen, kommt es zur gleichen Punkteverteilung. Wenn ein Spieler ausmacht und dann doch nicht gewinnt, erhält der Gegner die Punkte. In seltenen Fällen kann es auch zu einem Unentschieden kommen, und zwar, wenn beide Spieler die gleiche Punktzahl haben. Ziel des Spiels ist es, 7 Spielpunkte zu erreichen. Dann ist man der Sieger des Kartenspiels. Bis dahin werden immer neue Runden gespielt (mindestens 3 Runden).

Hilfreiche Spielstrategien zu 66

Für alle, die mit diesem Spiel noch nicht vertraut sind, gibt es ein paar hilfreiche Strategien. Grundsätzlich sollte man bei 66 immer seine bisher gewonnenen Punkte mitzählen, damit man rechtzeitig „Aus“ rufen kann. Ebenso ist es sinnvoll, die Punkte des Gegners mitzuzählen, um ihm rechtzeitig zuvorzukommen und ihn, wenn nötig, mit einer Hochzeit auszustechen.

Wer genug Punkte hat und kurz vor den 66 Punkten steht, sollte unbedingt Decken, damit der Gegner keine neuen Karten mehr erhält und weniger Gewinnchancen hat. Ebenso ist es sinnvoll zu decken, wenn man Karten mit hoher Wertung aber kaum Trumpfkarten auf der Hand hat. Nach dem Decken zwingt man den Gegner immer, die ausgelegte Farbe zu bedienen. Der Vorteil beim Kartenzählen ist, dass man alle Karten im Kopf hat, die in der ersten Phase gespielt wurden. So lassen sich die letzten Stiche sehr genau planen. Schließlich kennt man die Karten des Gegners.

Quelle: whiteknucklecards.com

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